Der Mensch fängt am Fuß an. Er muss vom Fersenbein her aufgerichtet
werden, damit er gesund steht und geht. Immerhin haben wir 26 Knochen,
33 Gelenke und 100 stabilisierende Bänder und 20 Muskeln im Fuß – eine
komplexe Struktur. Das bedarf oft der handwerklichen Unterstützung –
damit am Fuß und anderswo im Körper „alles richtig läuft“. Probleme an
Füßen, Knien, Hüfte oder Rücken kann man mit Orthopädieschuhtechnik zu
einem Großteil verhindern.
Und man bedenke: Der Mensch geht
180.000 km in seinem Leben, das ist viermal um den Erdball. Dabei müssen
die Füße 1.000 Tonnen Belastung am Tag aushalten. Schwerstarbeit, die
wir dem Fuß erleichtern sollten. Wie? Orthopädieschuhtechnik – ein Gesundheitshandwerk als Mobilmacher.
Orthopädieschuhtechnik
– meist schreckt das Wort ab. Man denkt an schwarze klobige Schuhe.
Diese Zeiten sind lange vorbei. Die Orthopädieschuhtechnik ist ein
wichtiger Helfer und Gesundheitsgarant für alle Personen- und
Berufsgruppen - also jedermann - geworden.
Selbstverständlich
versorgt der Orthopädieschuhmacher auch weiterhin behinderte und
erkrankte Menschen. Hilfen können hier individuell gefertigte
orthopädische Schuhe sein. Oft reicht es medizinisch gesehen aber auch
schon, Bequem-/Komfort- oder Konfektionsschuhe zuzurichten oder
Einlagen anzufertigen. Das hängt jeweils von der ärztlichen Diagnose und
Verschreibung ab. Behinderungen des Gehapparates sowie
Fehlstellungen und Deformationen bedürfen unbedingt der
Orthopädieschuhtechnik. Auch viele Krankheiten können durch Schuhe vom
Orthopädieschuhmachermeister positiv beeinflusst werden. Rheuma und
Gicht sind Beispiele dafür. Diabetiker Typ II benötigen unbedingt die
hoch spezialisierte Unterstützung der Ortho-pädieschuhtechnik. Dabei
arbeiten vielerorts Ärzte, Podologen und Orthopädieschuhmacher im Sinne
der optimalen Patientenversorgung eng zusammen.
Besondere Vorsicht beim Diabetiker Aufgrund
von Nervenschädigungen kommt es beim Diabetiker Typ II leicht zum
sogenannten diabetischen Fußsyndrom. Diese spürt oft seine Füße nicht;
auch keinen Schmerz. Durch den Wegfall dieser Warnfunktion können selbst
kleinste Verletzungen, Druck- oder Reibungsstellen zu schwerwiegenden
Folgen bis hin zur Amputation führen. Diese gravierende
lebensverändernde Folge kann der Orthopädieschuhmacher durch spezielles
Schutz-Schuhwerk für Diabetiker, also mit konservativen Methoden,
verhindern. Der Arzt ist erster Ansprechpartner für das Rezept.
Beim Kind anfangen Wichtig
ist es schon beim Kind die Position der Füße, Stand und Gang zu
beobachten. Das können der Orthopäde und auch der
Orthopädieschuhtechnik-Fachmann. Das ermöglicht dem Kind eine gesunde
Entwicklung und verhindert Fehlhaltungen.
Ein Großteil der
Rücken- und Knieschmerzen bei Erwachsenen rührt her von einer falschen
Stellung des Fußes und einem ungesunden Gang. Verschreibt der Arzt
Einlagen, so sind dies heutzutage neueste Materialien, die eingesetzt
werden. Sie haben nichts mehr mit der „quälenden“ harten und steifen
Einlage von früher gemein. Es gibt mittlerweile Hightech-Materialien und sogar sensomotorische Einlagen, die Impulse an den Körper weitergeben, um Fehlhaltungen entgegenzuwirken.
Gesund Stehen und Gehen bei der Arbeit Ein
wichtiger Belastungsaspekt für unsere Füße sowie Knie und Rücken ist
die tägliche Ar-beit. Gesundes Stehen und Gehen kann durch den
Orthopädieschuhmachermeister erreicht werden. Immerhin verbringen wir
den Großteil des Tages bei der Arbeit. Der Orthopädieschuhmacher
berücksichtigt dabei das individuelle Steh- und Gehverhalten des Kunden
als auch die spezifischen Bewegungen und Belastungen bei der Arbeit. Er
hält den Arbeitenden, insbesondere den körperlich Arbeitenden, lange und
ermüdungsfrei „auf den Beinen“. Auch gibt es spezielle Schutz- und
Arbeitsschuhe um Verletzungen z.B. durch Maschinen, Werkzeug, spitze
oder schwere Gegenstände etc. zu verhindern.
Nach Verletzungen
kann sogar durch solche Arbeits- und Sicherheits-Schuhe oder
Interims-Schuhe ein schneller Wiedereinstieg ins Berufs- oder
Arbeitsleben ermöglicht werden.
Beruflich Reisende – vor allem
bei Langstreckenfahrten oder -flügen - sind dankbar um eine Entlastung
von Füßen und Haltungsapparat im bzw. durch den Schuh. Auch können hier
spezielle Strümpfe unterstützend sein.
Bewegte Freizeit Auch
in der Freizeit verbringen wir einen Großteil der Zeit auf unseren
Füßen. Durch speziel-les Schuhwerk oder individuell gefertigte Einlagen
kann die Gesundheit in der Freizeit unter-stützt werden. Spitzensportler
nutzen die Chancen der Orthopädieschuhtechnik schon lange. Doch auch
Freizeitsportler können durch Sport- Einlagen vom Orthopädieschuhmacher
bei der jeweils von Ihnen betriebenen Sportart unterstützt werden. Die
Belastungen beim Wandern, Skifahren, Joggen, Fußball, Tanzen etc. sind
einfach höchst unterschiedlich. Das und die individuellen körperlichen
Voraussetzungen des Kunden werden berücksichtigt, um wirk-lich gesunden
Sport zu ermöglichen. Solche Leistungen des
Orthopädieschuhmacher-Betriebes gehen nicht zu Lasten einer Krankenkasse
oder Krankenversicherung. Aber immer mehr Menschen erkennen, wie
wichtig die Unterstützung des Fußes ist und nehmen die Selbstzahlung
für diese Leistungen gerne in Kauf – für die eigene Gesundheit und den
sportlichen Erfolg.
Mobil bis ins hohe Alter Orthopädieschuhtechnik
erreicht es auch, dass ältere Menschen bis ins hohe Alter mobil bleiben
oder nach Krankheit bzw. Unfall schnell wieder „auf die Füße“ gebracht
werden können. Mobilität ermöglicht eine höhere Lebensqualität, längere
Gesunderhaltung und Teilhabe am normalen „Lauf des Lebens“ – im
wahrsten Sinne des Wortes!
Wie „gehe“ ich vor? Bei gesundheitlichen, orthopädischen Beschwerden empfiehlt sich der Gang zum Orthopäden bzw. Haus- oder Facharzt.
Wenn
diese ein Rezept ausstellen, wird die medizinisch notwendige Leistung
zu Lasten der Krankenkasse erbracht. Wer orthopädische Schuhe benötigt,
kann ggf. Verschreibungen für Straßenschuhe Sommer und Winter sowie
Hausschuhe erhalten. Neben orthopädischen Maßschuhen können auch
erforderliche Schuhzurichtungen oder Einlagen verschrieben werden. Die
Krankenkassen schulden nur das gesetzlich Notwendige. Oft ist ein
deutliches Mehr möglich, das aber der Zuzahlung unterliegt. Gesetzlich
Versicherte müssen den gesetzlichen Eigenanteil für Hilfsmittel i.H.v.
10,- Euro zahlen. Beim Bau eines orthopädischen Maßschuhs fällt zudem
ein Bekleidungsanteil von 76,- Euro an.
Private
Krankenversicherungen übernehmen orthopädieschuhtechische Leistungen bei
diversen medizinischen Indikationen, wenn der Versicherungsvertrag dies
so vorsieht.
Arbeits- und Sicherheitsschuhe werden meist vom Arbeitgeber und der Berufsgenossenschaft bzw. der Rentenversicherung übernommen.
Die Mode zieht ein Bequem- und Gesundheitsschuhe werden immer modischer. Zudem
kann der Orthopädieschuhmacher Schuhe komplett selbst anfertigen –
maßgeschneidert auf den Fuß des Patienten oder gesundheitsbewußten
Kunden. Daher ist es ihm auch möglich, modische Wünsche seines Kunden zu
berücksichtigen. Es können Design, Form, Farbe kreativ gestaltet
werden. Dann gehen Fuß und Mensch mobil und modisch in die Welt! (Quelle: ZVOS) 1. Orthopädische Fußeinlagen